Ein kleines Tagebuch über mein Auslandssemester in Maribor, Slowenien.

Sonntag, September 24, 2006

Wohnungssuche in Maribor Teil 2

Dieser Eintrag hat jetzt etwas auf sich warten lassen, aber ich hatte in den letzten Tagen nicht wirklich Lust hier etwas reinzuschreiben.
Unsere Wohnungssuche in Maribor Teil 2 hat absolut gar nichts ergeben. Wir hatten insgesamt zwölf interessante und mögliche Wohnungen auf unserer Besichtigungsliste und gerade mal eine Wohnung war dann wirklich "interessant" für uns. Von außen sah das Haus bzw. der Wohnblock wirklich abstoßend aus, aber es zählen ja bekanntlich wie bei den Menschen auch dort die "inneren Werte" :-) Die Wohnungen befand sich gerade noch in einer Renovierungsphase, d.h. es waren weder Lampen noch Möbel noch sonstirgendwas in der Wohnunge. Lediglich fünf Handwerker, eine neue Toilette die gerade angebracht wurde, eine Menge Lärm und Dreck und der Hausvermieter waren in der Wohnung. Aber von dem was der Vermieter uns erzählt hat, wäre das eine wirklich schöne Wohnung für uns gewesen. Relativ nah an der Stadtmitte gelegen, komplett neue Ausstattung, fairer Preis-- aber der Vermieter wollte die Wohnung nicht für lediglich fünf Monate vermieten. Schade für uns, aber von seiner Seite aus durchaus nachvollziehbar.
Die anderen Wohnungen waren wirklich meistens unter aller Sau. So etwas würde man in Deutschland glaube ich noch nicht einmal versuchen zu vermieten.Das waren teilweise Wohnungen, in die sich Hausbesitzer noch nicht einmal reingetraut hätten. Die eine Wohnung sah aus wie ein vergammelter alter Puff-- im Schlafzimmer hing über dem Doppelbett eine rote Lampe, die Küche war im siebziger Jahre Stil gehalten( sprich alles in Orange mit einer pornös orangenen Lampe in der Form einer Lilienblüte und genauso hübschen grünen Blumentapeten), und das Bad war einfach nur ekelhaft. Das roch schon nach Schimmel und Pilzinfektionen und sah dann, nachdem wir das Licht angemacht hatten, auch so aus. Und die Vermieter wollten dann noch 80-100€ plus anfallende Kosten von uns haben. Nach diesen doch recht herben Enttäuschungen klingt das Wohnheim für knappe 60€ nun gar nicht mehr soooo übel. Zumal es direkt neben den Sportanlagen und den beiden beliebtesten Diskotheken liegt. Das Skigebiet ist in Sichtweite und die Natur in greifbarer Nähe--- ergo haben wir uns nun fast damit abgefunden, dass wir die nächsten fünf Monate in einem Studentenwohnheim leben werden und uns mit weiteren 8 Leuten ein Bad und eine Küche teilen werden.
Aber wie hat mein Vater das doch so schön gesagt : " Bei der Bundeswehr teilt man sich auch mit so vielen Leuten eine Stube" <-- das mag vielleicht stimmen, aber dafür bezahlen sie die Leute beim Bund ja auch ;-)

Es liegen jetzt noch vier Tage hier in Ljubljana vor uns und dann geht es am Donnerstag gen Maribor. Werde euch dann mal berichten, wie das Leben mit einer fremden Person auf geschätzten 9 m² so ist...